Welche Gehaltschancen habe ich als Krankenschwester? Was verdiene ich in der Ausbildung? In welcher Entgeltgruppe lande ich bei Berufseinstieg? Und in welcher Region in Deutschland muss ich arbeiten, um mehr zu verdienen?

Den richtigen Job finden ist gar nicht so einfach. Es spielen sehr viele Faktoren zusammen. Wo liegen meine Interessen und Fähigkeiten? Wie lang ist der Arbeitsweg? Bin ich bei den Arbeitszeiten flexibel? Wie sind die Kollegen drauf?
Bei all diesen Fragen darf man das Gehalt nicht vergessen, welches am Ende des Monats auf dem Konto landen soll. Vor allem der Pflegeberuf gilt hierzulande als notorisch unterbezahlt. Deshalb ist es umso wichtiger sich mit den Gehaltsklassen und den Unterschieden der verschiedenen Regionen und Trägern auseinanderzusetzen.
Wir haben euch in diesem Blogartikel die wichtigsten Fakten und Zahlen zusammengestellt.

Gehalt während der Ausbildung – Öffentlich, kirchlich oder privat?

Arbeitet man während der Ausbildung in einer öffentlichen oder kirchlichen Einrichtung erhält man im Normalfall einen Tarifvertrag und kann das zu erwartende Gehalt, bereits im Voraus mit diversen Entgeltrechnern ermitteln.
Während der Ausbildung liegt das Gehalt für Tarifbeschäftigte Krankenschwestern und -pfleger zwischen 950,00 Euro und 1.300,00 Euro im Monat.
Dabei kann man sich auch noch über eine jährliche Gehaltserhöhung, während der Ausbildung, freuen. Denn im Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes ist festgelegt, dass das monatliche Gehalt während der Ausbildung um ungefähr 100,00 Euro pro Jahr steigen soll.
In privaten Einrichtungen sieht es da schon etwas anders aus. Diese sind nicht an Tarifverträge gebunden und haben einen größeren Spielraum, was das Gehalt während der Ausbildung betrifft. Das kann Vor- aber auch Nachteile haben. In einigen Unternehmen liegt die durchschnittliche Ausbildungsvergütung dann wesentlich unter dem Tariflohn. Man kann allerdings auch Glück haben und einen privaten Arbeitgeber finden, welcher mehr als den Tariflohn zahlt. Das hängt allerdings oft von der wirtschaftlichen Stärke des Arbeitgebers ab und wie gut du verhandeln kannst.

Gehalt bei Berufseinstieg – Ausbildung, ja oder nein?

Ähnlich wie bei der Berufsausbildung sieht es auch beim Berufseinstieg aus. Je nachdem, ob man in einer öffentlichen, kirchlichen oder privaten Einrichtung beschäftigt ist, kann das Gehalt stark variieren.
Nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung, wird man als Krankenschwester oder -pfleger, mit einem Tarifvertrag, in die Entgeltgruppe P7 mit Stufe 2 eingeordnet. Laut der vorläufigen Tabelle der TVöD-P für das Jahr 2022, liegt der Bruttolohn bei 2.933,00 Euro.
Im Normalfall ist zu erwarten, dass Angestellte in privaten Unternehmen weniger verdienen. Es gibt allerdings auch wirtschaftlich sehr starke Privatunternehmen, welche Gehälter zahlen, die mit denen in öffentlichen Unternehmen vergleichbar sind.

Außerdem kann man auch als Pflegehelfer, oder Pflegehelfer mit einem Jahr Ausbildung, einsteigen. Hier wird man in den niedrigsten Entgeltstufen P5 und P6 eingeordnet und beginnt mit einem Gehalt von ungefähr 2.377,00 Euro bis  2.474,00 Euro brutto im Monat.

Gehaltsaussichten und Chancen – Kinderkrankenschwester, Stationsleiter und co.

Als examinierte Krankenschwester hat man viele verschiedene Aufstiegschancen. Diese wirken sich natürlich auch auf das monatliche Gehalt aus.
Möchte man sich auf einem Fachgebiet weiterbilden, hat man nicht nur beruflich viele neue Perspektiven, sondern auch in der Entgelttabelle klettert man nach oben. Entscheidet man sich nämlich für eine Weiterbildung in Bereichen wie der Anästhesie und Intensivpflege, der Onkologie oder Palliativ- und Hospizpflege, gilt man als Krankenschwester mit Fachweiterbildung und findet sich in der Entgeltgruppe P9 wieder. Dort kannst du, je nach Stufe, 3.374,00 Euro bis 3.974,00 Euro im Monat verdienen.
Wenn du einiger Zeit Berufserfahrung eine Station leiten willst, kannst du mit einem Gehalt zwischen 3.970,00 Euro und 4.718,00 € im Monat, in der Entgeltgruppe P12, rechnen.

Möchtest du ganz weit hinauf und Bereichsleiter, vielleicht sogar mit „erheblicher Verantwortung“ werden. Dann erwarten dich in der höchsten Entgeltgruppe P16 Gehälter zwischen 4.491,00 Euro und 6.011,00 Euro im Monat.

In kirchlichen Verbänden und privaten Unternehmen liegt die Spanne von 2.800 bis 3.800 Euro und 1.800 Gerade bei jungen Menschen gibt es oft den Wunsch in der Kinderkrankenpflege zu arbeiten. Auch für Kinderkrankenschwestern ist die wichtigste Entgelttabelle, die der TVöD. Generell kann man sagen, dass auch in der Kinderkrankenpflege, die Gehälter in den öffentlichen Unternehmen über denen der privaten liegen. Allerdings ist zu erwarten, dass der allgemeine Mangel an Gesundheits- und Kinderpfleger:innen das Gehalt in Zukunft stetig steigen lässt.

Gehalt nach Bundesländern – Arbeiten in der Heimat, ja oder nein?

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass man in verschiedenen Regionen Deutschlands, für die gleiche Arbeit, sehr unterschiedliche Gehälter verdienen kann.
Laut einer Tabelle des Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, liegt der geringste Lohn mit durchschnittlich 3.245,00 Euro bis 3.406,00 € in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsenanhalt. Danach folgt Thüringen mit einem Durchschnittsgehalt von 3.464,00 Euro brutto im Monat.
Die höchsten Gehälter kann man in den Bundesländern Saarland, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bremen verdienen. Hier liegt der Durchschnitt bei ungefähr 3.830,00 Euro.

Auch in den Großstädten unseres Landes gibt es enorme Unterschiede. So verdient man in Dresden und Leipzig, als Krankenschwester 3.500,00 Euro. In München und Köln gibt es ca. 500,00 Euro mehr im Monat.

Wie du siehst, gibt es viele verschiedene Wege, welche man als Krankenschwester oder -pfleger einschlagen kann. Durch viele verschiedene Weiterbildungen hat man tolle Chancen, nicht nur auf der Karriereleiter, sondern auch in der Gehaltstabelle zu steigen.

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